SCHABERNACK

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July 10, 2024Lorenz Hartmann

“Sich verlieren und suchen” könne man auf Instagram, so formuliert es Lars Lehner, der bürgerliche Name hinter @schabernack. Die gesamte Welt werde durch die App erreichbar und erschließe einem die Menschen visuell, ganz anders und oft authentischer als bei anderen sozialen Netzwerken und vor allem im Vergleich zum geschriebenen Text. Hier spricht nach wie vor ein Instagram-Enthusiast, auch wenn Lars, der beruflich Webseiten entwickelt, nicht mehr so aktiv ist wie am Anfang.

 Das ist keine enttäuschte Liebe, eher Vorsicht vor dem Massenandrang eines Individualisten: “Ich bin nicht der Typ, der in einer riesigen Gruppe rumläuft, ich bevorzuge kleine Gruppen immer vor offiziellen Geschichten”, sagt @schabernack. Nicht umsonst hat er sich diesen Namen gewählt, einen alten, unabgefriffenen und seltenen, der frisch und lustig klingt.

4000 Follower hatte er sich erarbeitet, bevor er auf die suggested user list kam – eine Ehre und gleichzeitig ein Fluch, wie er heute denkt, ähnlich aufgeblasen wie die Finanzmärkte. Dem Boom an Likes folgte ihr langsames Sterben, echte Interaktion kam kaum zustande. Das ist ganz sicher eine Erfahrung, die Lars mit vielen anderen Instagram-Begeisterten teilt. Als Folge davon verbringt er als Konsument inzwischen viel mehr Zeit auf der Plattform denn als Fotograf.

@schabernacks Stil ist eine interessante Mischung aus klassisch komponierten Aufnahmen aus der Distanz, Doku delikater street art und augenzwinkernden Schnappschüssen urbaner Begebenheiten. “Ich achte auf Details und die Farbgebung ist mir wichtig”, beschreibt er seine Fotos, für deren Bearbeitung er sich Zeit nimmt und die er selten live postet. Eine eigene Perspektive entwickeln, den Moment festhalten, den andere nicht gesehen haben – das ist sein Antrieb.

@schabernack auf Instagram

Schabernacks Lieblingsinstagramer: @andrewknapp@eric_le_reveur und @trashhand

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