RUHE IM MINIMALISMUS - #PCKPHOTOTALK MIT @CHARLOTTE_VANDRIEL

RUHE IM MINIMALISMUS - #PCKPHOTOTALK MIT @CHARLOTTE_VANDRIEL

July 10, 2024Lorenz Hartmann
Hi Charlotte, es ist schön mit dir zu reden! Magst du uns zuerst etwas über dich erzählen? Wer bist du, wo kommst du her, wo lebst du jetzt? Erzähl uns ein bisschen über deinen persönlichen Hintergrund! 

Hallo Karin! Ich freue mich auch mit dir zu sprechen. Mein Name ist Charlotte van Driel. Ich bin in Gendt geboren und aufgewachsen, einem kleinen Dorf auf dem Land. Es war schön dort zu leben, aber die Großstadt hat mich schon immer angezogen. Deshalb lebe und arbeite ich jetzt in Nijmegen. Dort fühle ich mich wohler, weil es meinen Bedürfnissen eher entspricht. Terrassen, Cafés, Theater, Konzerte und Geschäfte sind ganz in der Nähe, und die Stadt liegt an einem Fluss, an dem ich Ruhe finden kann, wenn ich sie brauche. All das gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Das ist für mich wichtig.

Was genau machst du beruflich? Wann hast du die Fotografie für dich entdeckt?

Ich arbeite in der Apotheke eines großen Krankenhauses, ein sehr schöner Job. Was mir am meisten Spaß macht, ist der Umgang mit Patienten und das Ergebnis einer medizinischen Behandlung zu sehen.
Seit meiner Kindheit habe ich die meiste Zeit damit verbracht, Fachbücher über Fotografie zu lesen, und 2016 habe ich meinen ersten Fotokurs besucht. Dadurch angeregt, habe ich endlich angefangen, meine Leidenschaft auszuüben (zur Freude meines Publikums). Ich konzentriere mich auf Architektur und Landschaften mit der gleichen Absicht, nämlich die Momente der Ruhe in der allgemeinen Atmosphäre des Chaos einzufangen, die wir hier auf der Erde erleben.

Deine Bilder wirken sehr beruhigend und fallen dennoch durch die intensiven Farben und dem minimalstischen Stil auf. Wie hast du deinen Stil im Laufe der Jahre entwickelt?

Ich glaube am Anfang war ich ein wenig zurückhaltend. Aber die Kommentare und der Enthusiasmus meines Publikums, anderer Fotograf*innen und Galerien gaben mir genug Selbstvertrauen, um mehr zu zeigen. Außerdem litt ich vor ein paar Jahren unter Burnout. Um mich zu erholen, machte ich lange Spaziergänge. Rückblickend war das eine wertvolle Zeit, in der ich die Natur, die Architektur und die Welt um mich herum wieder kennengelernt habe. Ich suchte vor allem ruhige, verlassene Orte und hielt diese mit meiner Kamera fest. Ich erlebte das Machen und Bearbeiten von Fotos als eine Form der Therapie, es hatte eine heilende Wirkung auf mich. Ich habe also ganz behutsam angefangen, aber heute verwende ich vor allem helle, fröhliche Farben.

Was gefällt dir am meisten am minimalistischen Stil? Versuchst du auch zu Hause einem minimalistischen Lebensstil nachzugehen?

Ich mag die Ruhe im Minimalismus. Wenn ich es betrachte, habe ich das Gefühl, dass alles, was man weglassen könnte, auch weggelassen wurde. Trotzdem vermisse ich nichts, sondern fühle vielmehr ein befriedigendes Gefühl der Vollständigkeit.
Wenn es um Minimalismus im Lebensstil geht, konzentriere ich mich auf das, was wirklich wichtig und wesentlich für mich ist, und versuche, all die Dinge loszuwerden, die ich nicht wirklich brauche. Das ist die greifbarste und effektivste Art, Minimalismus anzuwenden.

Was inspiriert dich und wieso?

Reisen inspiriert mich am meisten. Wenn ich irgendwo ankomme, suche ich zuerst in lokalen Geschäften nach Büchern über diesen Ort oder diese Gegend. Das ist mein Leitfaden. Ich liebe es, historische Orte zu besuchen, aber auch die Natur und die Strände zählen zu meinen Lieblingsorten auf der ganzen Welt. Ein gutes Beispiel, das mich inspiriert hat, ist das historische Zentrum von Panama-Stadt, Casco Viejo. In diesem Viertel gibt es so viele bunte Häuser mit kleinen Fenstern und Balkonen. Ich konnte nicht genug davon bekommen! Oder Bocas Del Toro, ein Archipel an der Karibikküste mit wunderschönen tropischen Stränden und bunten architektonischen Häusern.

Ein Blick auf deinen Instagram Feed verrät auch schnell, dass du gerne draußen bist und versuchst Momente der Bewegung festzuhalten. Gibt es eine bestimmte Nachricht, die du versuchst mit deinen Bildern zu vermitteln?

Mit meinen Fotos möchte ich den Betrachter in einen Moment der Ruhe versetzen. "Minimalismus ist die ultimative Verfeinerung".  Mein Ziel ist es, den Betrachter in eine minimalistische Welt zu entführen, in der ein therapeutisches Gefühl der Ruhe vorherrscht. Dies ist der wichtigste visuelle Aspekt meiner Fotografie.

Kannst du uns mehr über deinen kreativen Prozess erzählen? Wie erhältst du Ideen und wie bearbeitest du deine Bilder? Planst du deine Bilder gerne voraus oder nimmst du lieber spontan Fotos auf? 

Beides. Ich bevorzuge es Bilder zu fotografieren, in denen oft nur ein Element vorkommt und dieses in einem neutralen Hintergrund eingebettet wird. Wenn das nicht klappt, übertrage ich sie auf mein MacBook und beginne mit der Bearbeitung.

Wann uns weshalb hast du damit angefangen deine Bilder auf Instagram zu teilen?

Ich habe 2018 auf IG angefangen. Damals hatte ich noch nicht die Absicht alle meine Fotos dort zu teilen. Die Begeisterung meiner Follower führte schließlich dazu. Jetzt denke ich, dass IG die beste Plattform ist, um meine Arbeit zu zeigen.

Hast du ein Lieblingsbild, das du mal geteilt hast? Kannst du uns die Geschichte dahinter erzählen?

Das ist eine schwierige Frage, denn ich habe viele Favoriten. Aber das Bild mit der roten Wand und der blauen Tür gefällt mir sehr gut. Die Farbkombination und die Markise über der Tür bringen mich zum Lächeln. Ich frage mich was sich hinter dieser Tür verbirgt und würde gerne einen Blick hineinwerfen, um zu sehen, ob es dort genauso gemütlich und niedlich ist wie draußen. Ich habe das Foto im Januar 2020 in Costa Rica an einem sehr warmen und feuchten Tag aufgenommen.

 
Was denkst du über deine IG Community? Stehst du ihr nach und tauschst dich gerne mit ihnen aus? 

Ich habe regelmäßig Kontakt mit meiner IG Community. Sie sind mir sehr wichtig, weil sie sehr animierend sind. Dadurch nehme ich beispielsweise an Live-Sessions anderer Fotograf*innen auf der Plattform teil. Ich lerne sehr viel von ihnen.

Magst du uns einie deiner liebsten Instagrammer*innen nennen, die dich besonders inspirieren?

Es gibt viele Instagrammer*innen, die mich inspirieren. Wenn ich nur ein paar Namen nenne, würde das bedeuten, dass ich andere zu kurz kommen lasse, und das möchte ich lieber vermeiden.

Schreibst du selbst noch gerne Postkarten? 

Ja, tue ich. Wenn ich eine Buchhandlung besuche, schaue ich mir immer die Postkarten an. Ich mag sie so sehr, weil die kleinen Bilder eine Geschichte erzählen oder die eigene Fantasie anregen. Und ich bekomme immer eine überraschte Antwort, wenn ich eine Postkarte verschicke. Es gibt den Leuten ein besonderes Gefühl und sie wissen, dass ich mich wirklich um sie kümmere und an sie gedacht habe.

Kanntest du Pickmotion schon vor unserer Kooperation? Falls ja, wie bist du auf uns aufmerksam geworden?

Ja, ich kannte euch schon, denn einige Pickmotion Postkarten werden in meinem Lieblingsbuchladen um die Ecke verkauft. Es ist eine große Ehre für mich mit euch zusammenzuarbeiten und einige meiner eigenen Bilder auf den Pickmotion Postkarten zu sehen. 

Möchtest du zum Abschluss noch eine kleine Story oder Anekdote mit uns teilen? Erzähle uns gerne was immer dir einfällt! 

Ich denke gerne an eine meiner letzten Reisen nach Sri Lanke zurück. Ich mietete ein Tuktuk und die Straßen führten mich an Dörfern mit bunten Häusern und Schaukelstühlen auf den Verandas vorbei. Keine Hochhäuser, sondern nur Palmen/Bananenbäume und Ananasfelder. Leguane schliefen in der Sonna am Straßenrand oder auf einem Ast. Vögel, darunter Papageien in den Farben Lila, Geld und Grün, flogen an meinem Tuktuk vorbei. Ich war auf dem Weg nach Tangalle, einem Ort an der Küste, um zu sehen, wie riesige Meeresschildkröten nachts ihre Eier am Strand ablegten. Ich genoss es in vollen Zügen. Die überwältigende Flora und Fauna machten mir klar, worum es hier geht und wie sehr wir sie schützen sollten. Den ganzen Tag über ließ ich meine Kamera unberührt in meiner Tasche. Denn ich wollte das Spektakel lieber mit meinen eigenen Augen sehen als durch die Linse meiner Kamera. 

 

APM-0254, APM-0226, ZG-0917-DE

Bring @charlotte_vandriels minimalistische Kunst in dein zu Hause mit zwei unserer Pickmotion Art Poster oder einer wunderschönen Postkarte! Du kannst all ihre Produkte in unserem Onlineshop finden! 

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