Hi Alexander, es ist schön mit dir zu reden! Magst du dich als erstes vorstellen? Wer bist du, wo kommst du her, wo lebst du jetzt? Erzähl uns ein bisschen über deinen persönlichen Hintergrund!
Hallo an alle! Ich bin Alex aus Sofia, Bulgarien. Ich bin jetzt 33 Jahre alt und... naja, ich fühle mich selbst nicht so alt. Wir leben in seltsamen Zeiten. Besonders heutzutage (ich meine mit dem Beginn der COVID-Pandemie). Etwas über mich selbst? Nun, ich arbeite derzeit als Grafikdesigner. Ich habe Geschichte und dann Fotokunst studiert. Wie jeder normale Mensch liebe ich es zu reisen, Bücher zu lesen, mich zu amüsieren und neue wunderbare Orte wie kleine Städte und Dörfer zu erkunden.
Wann hast du angefangen, dich mit Fotografie zu beschäftigen?
Ich interessiere mich seit 2006 für die Fotografie. Meine erste Kamera war eine digitale Kodak. Aber ich habe etwas Geld gespart und mir später eine Canon IXUS Digital 800 gekauft. Es gab einige Einstellungen, die ich ändern konnte. Ich wollte die Geschwindigkeit kontrollieren, die ISO.... Ich war zum Beispiel sehr beeindruckt, dass ich einen Bokeh-Stil einstellen konnte. Ich dachte mir: "Wow, das sieht so cool aus!". Dann lernte ich etwas über Makrofotografie und den Schwenkeffekt, der immer noch mein Favorit ist. Man erkennt schnell, dass ich viele Autos in meinen Collagen verwende. Das liegt daran, dass ich es liebe, Fotos von Autos zu machen. Ich habe einige Kurse besucht, bevor ich mit dem Studium der Fotokunst an der Universität begann, und dann habe ich mir meine jetzige Kamera, eine Canon 400D, gekauft. Ja - das ist eine alte Kamera, aber ich liebe sie. Sie macht Aufnahmen wie eine Filmkamera, die Farben sind unglaublich, und ich glaube nicht, dass ich sie in nächster Zeit austauschen werde. :) Allerdings habe ich auch noch einige Filmkameras: Pentax ME Super und eine TLR-Kamera - Seagull 4A.
Deine Bilder sind super kreativ und erinnern uns manchmal sehr an Science-Fiction! Wie hast du deinen Stil entwickelt? Ist Science-Fiction zufällig auch dein Lieblingsgenre?
Um ehrlich zu sein, verfolge ich da verschiedenen Tendenzen. Ja, ich liebe es, Künstler und Künstlerinnen auf IG zu entdecken, und ich sehe, dass viele von ihnen Weltraumkunst, Science-Fiction-Kunst und vieles mehr machen. Als ich wegen COVID unter Quarantäne stand, begann ich meine erste Serie von Science-Fiction-Collagen, die ich "Dr. Fictio's Tales" nannte. Ich kann nicht sagen, dass das mein Lieblingsgenre ist. Um genau zu sein, sind meine Lieblingsbilder die minimalistischen Collagen. Zum Beispiel die Serie mit den Autos, wo ich Autos mit Fischen oder Vögeln mische (ich habe die ganze Serie auch auf Behance). Ich hoffe, dass ich sie fortsetzen kann... Wie ich angefangen habe? Nun, als ich 2017 zum ersten Mal in Athen war, genoss ich die Straßen von Athen (genauer gesagt die Straßen der Stadtteile Plaka und Anafiotika) und natürlich den Parthenon. Ich beobachtete die Wachablösung auf dem Syntagma-Platz und dachte mir, dass ich eine Collage mit griechischen Elementen machen muss. Wenn man an einem Sonntag in Plaka ist, findet man wirklich wunderbare Flohmärkte und viele antike Waren. So fand ich etwas, das man "gefundene Fotografie" nennt - ich kaufte alte Porträtfotos, die meine erste Quelle für meine erste Collage-Serie namens “Untitled Thoughts”.
Was inspiriert dich und wieso?
Inspiration ist überall um uns herum! Ja, wirklich! Meine Inspiration kommt aus der Musik - ich höre gerne Jazz, Filmmusik, klassische und elektronische Musik. Ich finde die Kombination aus Science-Fiction-Collagen und elektronischer Musik eine wirklich gute Idee. Wenn ich sie ansehe, kann ich die Musik in meinem Kopf hören... Wenn ich etwas kreiere, höre ich oft das niederländisch-belgische akustisch-elektronische Klaviertrio De Beren Gieren. Ihre Musik ist wirklich magisch. Meine liebsten klassischen Künstler sind Rene Magritte und Max Ernst. Ich denke, es wäre nicht falsch zu sagen, dass sie Pioniere des Surrealismus sind. Eine weitere Inspirationsquelle sind die alten Werbeplakate. Ich sehe sie mir gerne an (vor allem die mit Autos). Ich finde, dass einige von ihnen wirklich gut gestaltet sind. Es ist unglaublich, dass ich heutzutage so gute Beispiele für alte Werbeplakate finden kann und mir dann klar wird, dass die Menschen in der Mitte des 20. Jahrhunderts es geschafft haben, ohne die heutigen Technologien solch kreative Visionen zu schaffen.
Was gefällt dir an Surrealismus am meisten?
Nun, ich kann Dinge mischen, die es in der Realität nicht gibt. Ich kann meine Träume und Fantasien an einem Ort visualisieren. Surrealismus ist eine Reise durch Träume und andere Realitäten. Dort ist alles möglich. Das war's! In meinem Fall erstelle ich Collagen am Computer und sehr selten mache ich auch Collagen per Hand. Eine weitere Sache, die ich sehr mag, ist, dass, wenn ich meine Arbeiten einigen meiner Freunde zeige, ihre erste Reaktion ist: "Du bist verrückt, Mann!". Aber die Zeiten sind heute auch verrückt, nicht wahr?
Definitiv! Magst du uns ein wenig von deinem kreativen Prozess erzählen? Wie kommst du auf deine Ideen und wie bearbeitest du deine Bilder?
Das ist immer anders. Ich habe keinen bestimmten Schaffensprozess. Wenn ich durch die Straßen gehe und etwas sehe, das ich in meinen Werken verwenden kann, denke ich mir: "Hm, ich kann im Internet nach diesem oder jenem suchen..." Wenn ich ein interessantes Foto oder Poster sehe, speichere ich es auf meinem Computer, um mich weiter inspirieren zu lassen oder um etwas Ähnliches zu finden. Wenn ich eine Collage erstelle, probiere ich gerne Kombinationen mit verschiedenen Elementen aus. Manchmal dauert es etwas länger, bis ich meine Kombination gefunden habe. Normalerweise erstelle ich meine Collagen spät nachts. Um diese Zeit ist es für mich viel entspannender. Meine Gefühle fliegen dann hoch in den Himmel (lacht).
Wann und weshalb hast du angefangen, deine Bilder auf Instagram zu teilen?
Alles begann im Jahr 2016, als ich meinen zweiten Account auf IG eröffnete - al.nikoloff. Ich wollte einen Ort finden, an dem ich meine Ideen über Fotografie und Kunst hochladen kann. Ich begann mit minimalistischer Kunst und nach einem Jahr entdeckte ich die Magie von Collagen. Heute denke ich, dass IG ein wirklich großartiger Ort ist, an dem ich erstaunliche neue Künstler finden, mich selbst inspirieren kann und wer weiß, vielleicht eines Tages anfangen kann, meine Werke zu verkaufen.
Du scheinst es sehr zu mögen, verschiedene Autos in deine Bilder miteinzuarbeiten – Haben Autos eine besondere Bedeutung für dich?
Ja, sie haben wirklich eine besondere Bedeutung für mich. Ich liebe Oldtimer. Und warum? Weil sie bewusst viel besser aussehen sollten als die neuen Autos. Sie wurden entworfen, um das Auge zu erfreuen. Oldtimer sind nicht nur etwas für Autoliebhaber, sondern auch für Liebhaber von Technik, Design, Kunst und Geschichte. Meine Lieblingsjahre sind die 30er und 40er Jahre - zum Beispiel große amerikanische Autos. Wenn man zu den allerersten Fotos meines Kontos scrollt, gibt es auch besonders viele minimalistische Fotos von alten Autos zu entdecken.
Hast du ein Lieblingsbild? Kannst du uns die Geschichte dahinter erzählen?
Ich habe zwei Lieblingsfotos. Das erste heißt "Bricklayer". Es wurde im Jahr 1928 von August Sander aufgenommen. Dieses Foto ist Teil des Projekts "Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts" von August Sander. Das Projekt stellt die deutsche Gesellschaft durch Porträts von Künstlern, Studenten, Malern, Politikern, Soldaten und ganz normalen Menschen dar. An diesem Foto gefällt mir das dramatische Licht über dem Gesicht des Mannes und wie sein Kopf von den Ziegelsteinen eingerahmt wird. Die zweite Fotografie, die ich so sehr liebe, ist "Migrant Mother" von Dorothea Lange. Es wurde im Jahr 1936 aufgenommen. Es ist eines der ikonischsten Fotos der amerikanischen Geschichte. Es symbolisiert den Hunger, die Armut und die Hoffnungslosigkeit, die so viele Amerikaner während der Großen Depression ertragen mussten. Im Fall von "Migrant Mother" können wir sagen, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt.
Was denkst du über deine IG-Community? Tauschst du dich viel mit ihnen aus und kriegst so vielleicht neue Ideen?
Ich habe auf IG viele neue Freunde gefunden. Ich liebe es, neue Künstler und Collagearbeiten zu entdecken. Es gibt einige Collagen-Communities, die wöchentliche Herausforderungen auf der Grundlage eines Fotos oder eines Wortes anbieten. Das ist eine tolle Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen und neue Projekte zu starten. Das Beste ist für mich die Möglichkeit, mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten. Die Zusammenarbeit ist eine sehr gute Möglichkeit, neue Ideen zu bekommen und zu sehen, wie andere Künstler arbeiten. Das macht wirklich Spaß!
Magst du uns einige deiner liebsten Instagrammer nennen, die dich inspirieren?
Ja, ich habe einige Lieblingskünstler. Da sind: @candycars.de, @Frank Moth, @Yash Tambe, @Laurent Chehere, @tonihearncollage und viele weitere ...
Versendest und erhältst du noch gerne Postkarten?
Ich habe das ganz schön lange nicht mehr gemacht. Das letzte mal habe ich als Kind eine Postkarte versendet. Tja, ich denke es ist eine gute Idee mal wieder damit anzufangen!
Kanntest du Pickmotion schon vor unserer Kooperation? Fall ja, wie bist du auf uns aufmerksam geworden?
Nein, tat ich nicht. Es war im Sommer 2018. Ich war im Fitnessstudio, als ich eine E-Mail erhielt. Ein Kollege von euch schickte mir eine Einladungs-E-Mail. Ein Werk von mir wurde ausgewählt, um es in eure Magnet Kollektion aufzunehmen. Und so begann unsere Zusammenarbeit. Ich bin sehr glücklich darüber. Letztes Jahr habe ich 4 weitere Werke von mir an Pickmotion geschickt!
Möchtest du zum Abschluss eine kleine Anekdote oder Geschichte mit uns teilen? Erzähl uns gerne was immer dir einfällt!
Anstatt euch eine kleine Geschichte zu schreiben, zeige ich euch mein Lieblingsmeme! :)
Wenn du genau so fasziniert von @al.nikoloffs Werken bist wie wir, solltest du unbedingt seinem Instagram Profil folgen! In unserem Shop findest du außerdem drei wunderschöne Art Poster mit seinem Design - toll als Dekoration Zuhause oder als Geschenk für deine Lieben!
